Der Natur in Costa Rica geht es relativ gut. Entscheidenden Anteil daran haben die vielen Nationalparks Costa Ricas. Mittlerweile stehen rund 25 bis 30 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz, sodass die fantastische Tier- und Pflanzenwelt erhalten bleiben kann.
Mit der Einführung der Nationalparks in Costa Rica in den vergangenen Jahrzehnten steigt zudem auch das Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Die „Ticos“ haben erkannt, dass sich mit einer intakten Natur Touristen ins Land locken lassen. Somit stellt der Tourismus inzwischen eine nachhaltigere Nutzungsform dar. Die Anzahl von Costa Rica Nationalparks ist Vorbild geworden für die ganze Region Mittelamerikas, wenn nicht Lateinamerikas.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen nun die bekanntesten Nationalparks in Costa Rica etwas näher bringen. Viele davon besuchen wir z. B. während unserer Großen Costa Rica Naturreise.
Vulkan Arenal: Der meistbesuchte Nationapark Costa Ricas
Der Vulkan Arenal Nationalpark umfasst den Vulkan selbst und seine Lavafelder. Auf diesen Lavafeldern kann man ohne Weiteres wandern und hat dabei eine unbeschreibliche Sicht auf den Vulkan und den am Fuße des Vulkans gelegenen Arenalsee. Auch die Vogelwelt ist vielfältig: Viele Tukane, Montezuma-Stirnvögel oder Langschwanzhäher leben in diesem Gebiet.
Eine weitere Attraktion ist sicher der monströse Kapokbaum auf dem südlichen Sendero. Vor dem Park gibt es noch das private Reservat “Arenal 1992″; auch sehenswert. Oder ebenfalls sehr spannend: Die “Vulkan Arenal Hanging Bridges” rund 10 km weiter Richtung Nuevo Arenal.
Geheimtipp: Nationalpark am Vulkan Tenorio
Wie beim Arenal spielt am Vulkan Tenorio der Vulkanismus im Regenwald die Hauptrolle. Dieser Nationalpark ist bisher nicht so bekannt und daher nicht so häufig besucht. Die optimale Basisstation für einen Besuch ist die Piuri Lodge. Sie liegt quasi zwischen den beiden Parkeingängen und so lässt sich eine tagesfüllende Rundwanderung ohne Autobewegung realisieren. Viele Vögel und Nasenbären darf man am blauen Fluss Rio Celeste und an den Hängen des Vulkans erwarten. Badesachen nicht vergessen!
Rincon de la Vieja: Nationalpark mit blubberndem Schlamm
Nicht zum Tiere beobachten, sondern wegen der Landschaft und dem aktiven Vulkanismus ist der Nationalpark Rincon de la Vieja sicher ein lohnendes Ziel. Die Anreise wird wegen der fast fertigen Seitenstraße von der Panamericana nördlich von Liberia und dann bis zum Eingang des Parks auch immer einfacher.
Die Hauptroute durch den Park führt zu Fuß vorbei an verschiedenen brodelnden Schlammquellen, Minivulkanen und vielen beeindruckenden Würgefeigen. Ungefähr 3–4 Stunden dauert diese Runde, wenn man sich Zeit lässt. Danach ist der Besuch der Badestelle (Pozo) ca. 700 m vom Eingang entfernt zu empfehlen. Aber nur für geübte Wanderer, denn der Zugang zur Badestelle selbst ist nicht ganz einfach.
Ausführlicher Infos finden Sie in folgendem Artikel: Vulkan Rincon de la Vieja Nationalpark: Perle des Nordens
Nationalparks Santa Rosa und Guanacaste
Der Nationalpark Santa Rosa liegt im Trockenwaldklimat in der Provinz Guanacaste im Nordwesten des Landes. Es gibt schöne Wanderwege in diesem Park. Aber insgesamt ist es lohnender, sich in einer Herberge in dieser Region einzuquartieren und von dort aus diesen Lebensraum zu erkunden. Dies ist z. B. optimal möglich von der Finca Cañas Castilla bei La Cruz. Die Wanderwege im Park sind gerade in der Trockenzeit staubig und heiß. Die Strände am Pazifik sind in dieser Region wunderschön. Wegen der Weitläufigkeit der beiden Parks rechts und links der Panamericana ist es eben dann auch schwer, Tiere zu entdecken.
Palo Verde Nationalpark
Etwas schwer zu erreichen im Mündungsbereich des Rio Tempisque in der Nähe der Nicoya-Halbinsel im Westen von Costa Rica liegt der Palo Verde Nationalpark. Aber für eine kombinierte Boots-Wandertour wegen der vielen Reiherarten oder Krokodile lohnend.
Nationalpark Barra Honda
Trocken, felsig und heiß zugleich zeigt sich Nationalpark Barra Honda, der auf der Ostseite der Nicoya-Halbinsel liegt. Für Höhlenfans sicher interessant, aber zur Tierbeobachtung mit Ausnahme handzahmer Leguane, eher weniger.
Carara Nationalpark an der Pazifikküste
Das Interessanteste dieses Nationalparks in Costa Rica sind die gewaltigen Krokodile am Rio Tarcoles. Dazu braucht man nicht in den Park, sondern schaut einfach von der Brücke vor dem Park in den Fluss hinunter. Weiter sind an diesem Küstenabschnitt oft Rote Aras zu sehen, die im Park leben und brüten. Am Parkeingang lauern unverschämte Guides und hoffen auf “Laufkundschaft”. Sicher zum Birdwatching nicht zu verachten, aber die hier von mir gesehenen Vogelarten können an anderen Orten viel entspannter betrachtet werden.
Nationalpark Corcovado: El Dorado für Birdwatcher und Naturfreunde
Diesen Costa Rica Nationalpark sollte man am besten organisiert besuchen, z. B. im Rahmen einer unserer Rundreisen (Oropendola oder Pura Vida Tropical). Sonst muss man schon einige Zeit und Umstände für die An- und Abreise mitbringen. Optimal ist dies vom Fähranleger in Sierpe zu machen.
Und für einige Tage wohnt man dann in Drake Bay oder eben in der Nachbarschaft des Parks. Der Park ist sicher ein El Dorado für Birdwatcher und Naturfreunde, setzt aber auch gewisse “Leidensfähigkeit” voraus: Anreise per Boot, Nasslandung und zum Teil einfache Unterkünfte.
Nationalpark Marino Ballena: Herrlich für Strandwanderungen
In der Nähe des Ortes Uvita an der Pazifikküste liegt der Nationalpark Marino Ballena. Es ist eigentlich nur ein geschützter Küstenstreifen, also ein Strand mit Eintrittsgebühr. Trotzdem wunderschön; eine der schönsten Küsten mit bizarren Felsenformationen und Höhlen.
Wenn man bei Niedrigwasser vom Ort Uvita oder Ballena auf das Felswatt in Form einer Walflosse hinauswandert, hat man eine Aussicht wie vom Boot aus. Viele Pelikane, Fregattvögel und auch Rote Aras können gesichtet werden. Bei wenig Wellen kann man hier auch gut Schnorcheln.
Nationalpark Manuel Antonio – bekannt, aber nicht so empfehlenswert
Zwar zählt der Manuel Antonio Nationalpark zu den beliebtesten in Costa Rica, trotzdem raten wir vor einem Besuch eher ab. Zwar sieht man viele Tiere, aber auch viele amerikanische Touristen die zum Teil zum ersten Mal „Wildlife“ erleben. Zudem wurden die Tiere hier viele Jahre zugefüttert und es ist fraglich, ob sie überhaupt überleben könnten, würde der Park mal ein Jahr geschlossen werden.
Tortuguero Nationalpark: Regenwald hautnah
Der Tortuguero Nationalpark liegt im Nordosten Costa Ricas und ist nur per Bootstransfer zu erreichen. Der Nationalpark wird durch ein natürliches Kanalsystem, das den Regenwald durchzieht. Der Tortuguero Nationalpark gilt als das “Nonplusultra”, um den feuchten und aquatischen Tieflandregenwald vom Boot aus zu erleben.
Faultiere, viele Eisvogelarten, Kaimane zum Greifen nahe und eben der Namensgeber, die Meeresschildkröten, können hier häufig gesichtet werden. Die Unterbringung erfolgt zumeist in etwas überorganisierten Lodges. Aber anders ist es nicht möglich, denn das Gelände ist sehr unwegsam. Zusammen mit dem Corcovado zählt dieser Nationalpark zu den Highlights in Costa Rica.
Mehr Infos zum Tortuguero Nationalpark: Der Tortuguero Nationalpark: ein kleiner Ort, Regenwald und Karibik
Cahuita Nationalpark und Manzanillo Schutzgebiet an der Karibikküste
Im Süden der Karibikküste liegt der Cahuita Nationalpark und das Manzanillo Schutzgebiet. Zentral wohnt man in Puerto Viejo de Talamanca z. B. in den Cabinas Rio Cocles beim Horst. Er vermittelt auch Tagesguides wie den deutschsprachigen Gyula.
Beide Parks bieten tolle Wanderwege und Ausblicke. Viele Affen in drei Arten, Waschbären, viele Vogelarten und auch Reptilien wie Stirnlappenbasilisk dürfen erwartet werden. Unbedingt auch Badesachen nicht vergessen. Die Möglichkeiten zum Schnorcheln sind jedoch wegen oft schlechter Unterwassersicht begrenzt.
Mehr Infos zum Cahuita Nationalpark: Der Cahuita Nationalpark – Alles Wissenswerte von A bis Z
Tapanti Nationalpark beim Orosital
Der Tapanti Nationalpark liegt am Rande des Orositals und östlich von San Jose. Schön, um im Bergregenwald zu wandern und die Botanik zu genießen; oft jedoch im Regen. Ideal für ein Bad im Fluss oder, wenn das Wetter schlechter ist, dann im Ort Orosi in einem der Thermalbäder. Wer Vögel beobachten will, sollte sich darauf einstellen, länger im dichten Gewirr des Waldes suchen zu müssen. Bis auf die Wochenenden ist der Tapanti Nationalpark sehr ruhig, denn dann nutzen die Ticos die Picknickstellen am Fluss.
Nationalpark Vulkan Poas
Die Attraktion des Nationalparks am Vulkan Poas ist alleine der Vulkankrater und die Lagune Bota. Auch die Vegetation ist hochinteressant, aber z. B. in der Region um den Cerro de la Muerte südlich von San Jose besser kennenzulernen. Denn der Poas Nationalpark in Costa Rica ist recht stark frequentiert und bis zum Krater rollstuhlgerecht ausgebaut.
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