Viele sind bei der Überlegung einer Costa Rica Reise verunsichert, weil Costa Rica genauso wie andere mittelamerikanische Länder Dengue-Gebiet ist. Wir klären in diesem Artikel über Dengue-Fieber auf und geben Ihnen Tipps, wie Sie sich effektiv vor einer Dengue-Erkrankung bei Ihrer Costa Rica Reise schützen können.
Was es hier zu lesen gibt
Dengue-Fälle in Costa Rica: Die aktuelle Lage
Im Jahr 2022 wurden den Gesundheitsbehörden in Costa Rica 7.181 Dengue-Fälle gemeldet. Das sind zwar 2.000 Fälle mehr als im Jahr 2021. Vergleicht man die Zahlen aber mit den Jahren davor, ist die Anzahl der neuen Dengue-Fälle aktuell eher moderat. Die gute Nachricht: Wie in den Jahren davor gab es keine Dengue-Verläufe, die zum Tod geführt haben.
Jahr | Dengue Fälle | Todesfälle |
---|---|---|
2014 | 11.140 | 0 |
2015 | 17.394 | 0 |
2016 | 23.319 | 0 |
2017 | 5.561 | 0 |
2018 | 2.735 | 0 |
2019 | 9.400 | 0 |
2020 | 10.056 | 0 |
2021 | 5.174 | 0 |
2022 | 7.181 | 0 |
Schaut man sich die regionale Verteilung der Dengue-Fälle an, wird deutlich, dass die meisten Fälle dort auftreten, wo besonders feuchtes Klima herrscht – also rund um die Regenwald-Regionen an der Karibik, im Zentralland, im Norden und Nordosten des Landes.
Vor allem mit Beginn der Regenzeit nehmen die Infektionen dort rasant zu, weshalb vor allem in dieser Zeit ratsam ist, sich vor Mückenstichen so gut es geht zu schützen.
Wie hoch ist das Risiko, bei einer Costa Rica Reise am Dengue-Fieber zu erkranken?
Natürlich gibt es keine Garantie: Aber unserer Einschätzung nach ist die Gefahr, sich mit dem Dengue-Virus bei einer Costa Rica Reise zu infizieren, für Touristen eher gering. Dafür sprechen aus unserer Sicht mehrere Gründe:
- Wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass nur ein geringer Teil von Touristen, die in Risikogebiete in Asien und Lateinamerika reisen, in Kontakt mit dem Dengue-Virus kommen. Falls es überhaupt zu einer Infektion kommt, treten bei den Meisten kaum oder gar keine klinischen Symptome auf. Auch schwere Verläufe kommen selten vor. Todesfälle wurden in Deutschland in den letzten Jahren keine gemeldet (mehr Infos dazu finden Sie auf den Seiten des Robert Koch Instituts hier).
- Von unseren Partnern vor Ort hören wir regelmäßig, dass Dengue-Fälle besonders in abgelegenen und ärmeren Regionen auftreten, wo die hygienischen Verhältnisse leider schlechter sind als in touristischen Regionen. Die Regierung versucht in diesen Regionen auch durch Aufklärungskampagnen das Problem in den Griff zu bekommen, etwa mit Empfehlungen, Brutstätten der Dengue-Mücken (z. B. Behälter mit stehendem Gewässer) zu beseitigen.
- Wir organisieren schon seit mehr als 15 Jahren Reisen nach Costa Rica und von unseren Kunden ist bisher glücklicherweise noch keiner an Dengue-Fieber erkrankt.
Gute medizinische Versorgung
Selbst, wenn eine Dengue-Erkrankung auftritt: Die allermeisten Fälle verlaufen ohne Komplikationen. Zudem ist die medizinische Versorgung in Costa Rica relativ gut. In den Touristenregionen gibt es überall Notstationen und Hospitäler. Bei einer frühzeitigen Behandlung können viele schwere Verläufe abgemildert werden.
Was hilft gegen eine Ansteckung mit Dengue-Fieber?
Die Mücke Aedes Aegypti, welche das Dengue-Virus überträgt, ist tagaktiv und sticht besonders gerne in der Dämmerung und vor Sonnenuntergang. Bei Ihrem Costa Rica Aufenthalt sollten Sie deshalb zum Schutz vor Dengue-Fieber speziell in diesen Tageszeiten ein Mückenschutzmittel (z. B. Antibrumm) nutzen.
Ebenfalls helfen lange Hosen und lange Ärmel. Besonders oft sind ärmliche Stadtviertel von Dengue betroffen, da sich dort die Mücken im abgestandenen Wasser (alte Reifen, Büchsen, Plastikflaschen etc.) gut vermehren können.
Vor Ort können Sie zudem zur Vermeidung der Ausbreitung beitragen, indem Sie stehendes Wasser (z. B. in halben Kokosnüssen oder sonstigen Gefäßen) eliminieren.
So schützen Sie sich und Ihre effektiv vor Mückenstichen
- Verwenden Sie regelmäßig (auch nachts) geeignetes Mückenspray mit Wirkstoff DEET (wird von der WHO empfohlen).
- Schwangere und Kinder unter 3 Jahre können alternativ Moskitomittel mit dem hautverträglicheren Wirkstoff Icaridin verwenden.
- Tragen Sie das Mückenspray etwa 20 Minuten nach dem Sonnenschutz auf.
- Ziehen Sie helle und lange Kleidung an, die nicht zu dicht am Körper sitzt. Sie können Ihre Kleidung auch zusätzlich mit einem Mückenspray einsprühen.
- Schlafen Sie nachts unter einem engmaschigen Moskitonetz.
Gibt es eine Impfung gegen Dengue-Fieber?
Ja, seit Oktober 2018 ist der Dengue-Impfstoff Dengvaxia® in Europa zugelassen. Allerdings steht der Impfstoff nicht für Touristen zur Verfügung.
Er wird nur an Menschen aus der EU ausgegeben, die in einem Endemiegebiet leben, das unter die Zuständigkeit der Europäischen Arzneimittelbehörde fällt, zum Beispiel La Réunion oder Französisch-Polynesien. Bewohner dieser Regionen erhalten den Impfstoff aber auch nur, wenn sie zwischen 9 und 45 Jahre alt sind und bereits eine Infektion mit einem Dengue-Serotyp durchgemacht haben.
Die Krankheit Dengue-Fieber
Dengue-Fieber wird durch die tagaktive Mücke Aedes Aegypti übertragen. Die Inkubationszeit liegt zwischen 3 und 14 Tagen.
Der Krankheitsverlauf ähnelt sehr den Symptomen einer Grippe. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
- starkes Fieber bis 40 Grad
- starke Kopfschmerzen
- Knochenschmerzen
- Schmerzen hinter den Augen
- Unwohlsein
- Erschöpfung
Verlauf in den allermeisten Fällen mild
In rund 96 % der Fälle erholt sich der Patient nach 3 bis 7 Tagen wieder. Manche fühlen sich aber auch einige Zeit nach der Infektion noch etwas schlapp und angeschlagen.
Bei ungefähr 4 % der Betroffenen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Man spricht hier von hämorrhagischem Dengue-Fieber und es kann zu inneren Blutungen kommen, welche ohne Behandlung im Extremfall einen tödlichen Ausgang haben können.
Vier verschieden Dengue-Viren
Es gibt vier Dengue-Virustypen, die Seortypen DenV-1 bis DenV-4 von denen in Costa Rica in den letzten Jahren vor allem die Typen DenV-1 und 2 vorkommen. Vereinzelt wurden in Costa Rica aber auch die Serotypen 3 und 4 im Labor festgestellt.
Erholt sich ein Patient von einer Infektion, ist er künftig immun gegen diesen speziellen Virustyp. Infiziert sich jedoch dieselbe Person mit einem anderen Virustypen, besteht laut dem Robert Koch Institut „ein geringfügig erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. In Endemieländern erleiden ca. 0,5-2% bei einer Zweitinfektion eine schwere Verlaufsform (bei Reisenden vermutlich seltener).“
Menschen, die schon einmal Dengue-Fieber hatten, gehören deshalb zur Risikogruppe und müssen etwas vorsichtiger sein.
Dengue Mücken mögen feuchtes Klima
Dengue Mücken tummeln sich vor allem dort, wo es sehr feucht ist. Deshalb sind sie zum Beispiel in der Karibik während der Regenzeit oder in den Regenwäldern im Norden Costa Ricas sehr aktiv. Sobald sich Wasser sammelt und länger stehen bleibt, vermehren sich Dengue Mücken sehr schnell.
Während der Trockenzeit von Mitte Dezember bis Ende April besteht in Costa Rica ein sehr geringes Dengue-Risiko. Ab Mitte Mai ist jedes Jahr ein Anstieg zu verzeichnen bis zum Höhepunkt Mitte September. Danach nehmen die Fälle von auftretendem Dengue-Fieber stark ab und erreichen Mitte Dezember wieder Tiefststände.
Die jährliche Dengue-Welle ist vergleichbar mit der Grippe-Welle in Europa: Auf unserem Kontinent kommt es jährlich durch die normale Grippe zu Tausenden von Todesfällen. Auch wenn man die Risiken von Dengue-Fieber nicht herunterspielen darf, so muss das Risiko dennoch in ein richtiges Licht gerückt werden.
Was unternehmen Staat und touristische Betriebe in Costa Rica?
Der Staat ist im ganzen Land auf die Bekämpfung der Dengue-Mücke konzentriert. In gefährdeten Gebieten werden die Vermehrungsgrundlagen (stehendes Wasser) eliminiert und mithilfe von Räuchermaschinen werden die lebenden Mücken getötet.
Zudem fährt die Regierung eine große Informationskampagne, damit die Bevölkerung die Maßnahmen aktiv unterstützt. Die touristischen Betriebe sind ebenfalls alle sehr engagiert und sorgen dafür, dass sich die Mücken in ihrem Umfeld nicht vermehren können.
Quellen & weitere Infos rund um Dengue-Fieber in Costa Rica
- FAQs des Robert Koch Instituts zu Dengue Fieber
- Daten zu den Dengue Fällen in Lateinamerika von der PanAmerican Health Organisation
- Infos zu Dengue von tropeninstitut.de
- Online-Artikel von crhoy.com zur Dengue-Situation in Costa Rica 2022
Unsere Empfehlung für Sie!
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- Besuchen Sie den mystischen Monteverde Nebelwald
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