Seit einigen Jahren hatte ich mir vorgenommen, den Pantanal in Brasilien zu besuchen. Und im August letzten Jahres war es endlich soweit. Bianca Hahn, eine Freundin aus Stuttgart, hatte letztendlich für den Ausschlag gesorgt es nun anzugehen. Sie wollte als Profifotografin Hyazintharas ablichten. Und die gibt es dort im Südwesten Brasiliens, im größten Sumpfgebiet der Erde.
Anreise über Salvador de Bahia und Cuiaba
Von Deutschland ging es nach Salvador de Bahia. Wir verbrachten zunächst eine Nacht in einem recht angenehmen Hotel direkt am Strand etwas nördlich vom Zentrum, aber ganz in Flughafennähe.
Flug und Zeitumstellung „verpacken“. Am nächsten Tag dann der zweieinhalbstündige Flug nach Cuiaba und die Übernahme des Mietwagens. Eine normale kleine Limosine sollte reichen für die Trockenzeit, hatten wir gedacht.
Region Bom Jardim nördlich des Pantanal in Brasilien
Erstes Etappenziel war die Region um Bom Jardim, etwas nördlich vom eigentlichen Pantanal im Teilstaat Mato Grosso. Trockenwald, mittleres Bergland mit Tafelbergen und glasklaren Flüssen bei sehr dünner Besiedlung: Das passte uns sehr gut um in Ruhe die ersten Vögel, besonders viele Aras zu finden und zu fotografieren.
Ja, Highlight sind für viele Reisende aber die schnorchelbaren Flüsse im Wald. „Schnorchelwandern“ würde ich diese Art der Fortbewegung mal nennen. Das ist wie im Aquarium baden; mit all den Fischen und Flusskrebsen. Ein unvergessliches Erlebnis!
Die Transpantaneira – eine abenteuerliche Lehmpiste
Die kommenden Tage gehörten dann der Transpantaneira: Eine Lehmpistenstraße von rund 130 km und 120 „Brücken“, größtenteils marode Holzdielenbrücken. Besser, sie vor dem überfahren jeweils zu Fuß zu inspizieren.
Rechts und links dieser Piste liegen einige Lodges, welche sich auf Naturtourismus spezialisiert haben. Viele an Lagunen mit abertausenden Schwarzen Kaimanen gelegen. Wasserschweine, auch Capibaras genannt, in Massen.
Viele bieten Wanderwege auf dem eigenen Gelände, Reittouren, Safaritouren mit offenen Jeeps um Jaguar, Nandus und Großen Ameisenbären zu finden. Aber auch gerade für uns Ornithologen waren diese Lodges perfekt. Hyazintharas, Amazonen in Massen und auf Fotoentferung.
Tolle Bootstouren im Südteil des Pantanals
Ja, das Pantanal in Brasilien ist groß und vielseitig und so wollten wir auch noch in den Süden dieser aquatischen Welt. Jetzt in der Trockenzeit noch mit 10% Wasserflächen an denen sich viele Tiere konzentrieren; in der Regenzeit hat es dann 90% Wasser.
Somit waren einige Kilometer abzuspulen und wir erreichten erst spät die Region um den Rio Mutum. Bestens geeignet für Bootstouren erwies sich diese Region und gab doch noch Einiges an anderen Spezies der Vogelwelt preis. Aber auch die Landschaft war doch noch wieder ganz anders als im Norden des Pantanal.
Anschlussaufenthalt an der Küste
Über Cuiaba flogen wir nach nun knapp 2 Wochen hier im Sumpf wieder nach Salvador um hier 50 km nördlich der Metropole an der Küste dem Atlantischen Regenwald noch einen Besuch abzustatten. Praia do Forte ist deshalb nicht nur für Strandurlauber an Bilderbuchstränden eine Topadresse.
Unser Fazit dieser Naturreise im Pantanal in Brasilien: Durchaus und gerade für etwas erfahrene Reisende gut individuell und per Mietwagen machbar. Besser jedoch mit 4×4 Wagen. Zeitrahmen sollte drei Wochen sein.
Auch mit rudimentären Portugiesisch Kenntnissen kommt man gut durchs Land; hier und da geht es mit Spanisch und Englisch weiter.