Wie erlebt jemand ein Land, wenn er schon über 70 Länder bereist hat? Dies ist der Reisebericht von Uwe Zündorf, der im Februar 2025 gemeinsam mit seinem Freund Thomas Merz auf eine abenteuerliche Entdeckungsreise nach Suriname aufbrach. Drei Wochen lang Wildnis, Tierbegegnungen, Kultur und Natur pur. Freuen Sie sich auf lebendige Einblicke in ein außergewöhnliches Reiseland – erzählt von einem echten Weltenbummler.
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ToggleWie alles begann
Ich war schon in 78 Ländern auf Reisen. Doch diesmal wollte ich etwas entdecken, was ich noch nicht auf meinen bisherigen Reisen und Expeditionen erlebt habe. Ein Land, wo noch nicht so viele Touristen unterwegs sind und das viel Natur zu bieten hat.
Ein guter Freund von mir, Dieter Schonlau, ist Naturfotograf. Er hat gemeinsam mit Sandra Hanke einen wundervollen Bildband veröffentlicht („Regenwälder – Leben im Dschungel“ erschienen bei National Geographic).
Viele Bilder in dem Buch stammen aus Suriname – einem Land, von dem ich bis dahin noch gar nichts gehört habe. Mein Freund hatte dort mehrere Foto-Expeditionen unternommen und erzählte begeistert von seinen Erlebnissen.
Seine Berichte zusammen mit den tollen Bildern – das hat mich sofort gepackt. Faszinierend fand ich, dass 90 Prozent des Landes mit Regenwald bedeckt sind. Kaum Infrastruktur, dafür aber unberührte Natur, echte Wildnis.
Für jemanden wie mich, der Abenteuer und Expeditionen liebt, klang das wie das perfekte Reiseziel. Nicht touristisch. Und anders als alles, was ich bisher kannte.
Unsere Reisevorbereitung
Also fing ich an, im Internet nach Reisen nach Suriname zu recherchieren. Im Vergleich zu anderen Ländern in Südamerika gibt es zu Suriname noch nicht so viele Informationen – und noch weniger Reiseveranstalter, die das Land überhaupt im Programm haben.
Dazu kam, dass wir auch noch spezielle Wünsche hatten. Mein Partner und ich wollten eine Individualreise mit Expeditionscharakter erleben, aber eben nicht chaotisch, sondern seriös organisiert. Ich wollte nicht in irgendeinem Boot landen, das halb auseinanderfällt, ewig auf Transfers warten müssen oder mit irgendwelchen zwielichtigen Guides durch den Dschungel geführt werden.
Gleichzeitig war klar: Eine Gruppenreise mit einer starren Reiseroute, die wir nicht mitbestimmen können, war nichts für uns.
Dann bin ich auf Napur Tours gestoßen. Die Webseite machte einen guten Eindruck. Und was mich angesprochen hatte, war, dass der Fokus auf maßgeschneiderten Naturreisen und auch Nachhaltigkeit lag.
Ich fragte also bei Stefanie Lange von Napur Tours an. Stefanie war immer freundlich und ging auf unsere Wünsche ein und machte konkrete Vorschläge zur Reiseroute. Die Route, die sie dann für uns entwarf, passte super zu dem, was wir gesucht hatten: eben eine Naturreise mit einer guten Portion Abenteuer im Dschungel.
Insgesamt buchten wir für gut 3 Wochen (23 Tage) im Februar 2025. Hier unsere Route im Überblick:
- Tag 1 bis 3: Paramaribo mit Fahrradtour
- Tag 3 bis 6: Tour zu den Blanche Marie Wasserfällen mit täglichen Wanderungen vom Camp aus
- Tag 6 bis 8: Palulu Jungle Camp
- Tag 8 bis 10: Wanderung auf den Fredberg
- Tag 10 bis 13: 4-tägige Tour – Wanderungen Region Oberer Surinam River
- Tag 13 bis 18: Ursprünglich Awarradam – Planänderung: zurück nach Paramaribo. Verschiedene Aktivitäten, zum Beispiel: Delphin Tour, Besuch Rust en Werk und Pepperpot Nationalpark
- Tag 18 bis 21: Kabalebo Jungel Lodge
Ganz besondere Erlebnisse: Regenwald, Abgeschiedenheit – und Tapire und Kaimane
Schon beim Planen klang also alles vielversprechend. Aber was wir dann vor Ort erlebt haben, hat unsere Erwartungen noch übertroffen.
Manche Orte waren so abgelegen, dass wir das Gefühl hatten, die ersten Menschen dort zu sein. Andere Erlebnisse waren einfach besonders berührend. Hier sind ein paar der Momente, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind.
Kabalebo Lodge – unser Highlight mitten im Dschungel
Eines unserer absoluten Highlights war der Aufenthalt in der Kabalebo Nature Resort Lodge, für uns ein Muss, wenn man nach Suriname reist.
Man kommt dort nur mit dem Buschflugzeug hin, denn die Lodge liegt mitten im Dschungel, weit weg von allem. Nur Stille, Naturgeräusche und eine unglaubliche Ruhe.
Wir haben tolle Wanderungen mit Guide im Regenwald unternommen und uns nachmittags dann auf der Terrasse ausgeruht – mit Blick auf den Dschungel. Ganz besonders war, dass abends Tapire auf der Anlage der Lodge zu sehen waren. Tagsüber liefen uns große Echsen über den Steg. Und auch sonst haben wir sehr viele Tiere gesehen, etwa Aras, Frösche, Spinnen, Agutis, unzählige Vögel und Schmetterlinge.
Tapir streicheln
Ein weiterer Moment, der mir besonders in Erinnerung geblieben, erlebte ich in der Palulu Nature Lodge. Ein Mitarbeiter nahm uns dort mit zu „Bird Paradise“ wo neben vielen Vögeln und Affen auch 2 Tapire in einem Gehege gepflegt wurden. Ich fragte, ob ich zu den Tapiren in das Gehege darf und bekam es erlaubt.
Und das war für mich einer der schönsten Augenblicke auf der ganzen Reise, dieses Tier zu streicheln und mit ihm zu schmusen. Leider hatte dieser besondere Moment auch seinen Preis. Danach musste ich mich erst mal von über 20 Mini-Zecken befreien. Zum Glück blieb mein Zeckenbefall aber ohne Folgen.
Wanderung zu den Blanche-Marie-Wasserfällen
Ein weiteres Erlebnis, das uns wohl immer in Erinnerung bleiben wird, waren die mehreren Wanderungen bei den Blanche Marie-Wasserfällen von unserem Camp aus.
Was diese Touren für mich so besonders gemacht haben: Wir haben tagelang keine anderen Menschen gesehen – nur mein Partner und ich und unser Guide. Vier Tage waren wir zu Fuß unterwegs. Schon der Hinweg war ein Abenteuer: Es ging mit dem Jeep durch dichten Regenwald und schmale Pfade – das war Wildnis pur.
Es war zwar anstrengend, und die Blanche Marie Wasserfälle waren jetzt auch nicht so spektakulär. Aber die täglichen Trekkingtouren hatten genau den Expeditionscharakter, den wir gesucht hatten.
Wanderung und Übernachtung auf dem Fredberg
Auch der Fredberg war ein ganz besonderes Erlebnis. Nach einer mehrstündigen Anreise und dem anschließenden Aufstieg, bei dem wir Tiere gesehen haben und durch tolle Natur wanderten, wurden wir mit einer wundervollen Aussicht belohnt. Vom Plateau des Fredbergs blickt man über ein endloses Meer aus Baumkronen, durch die Nebelschwaden ziehen. Und nachts schliefen wir in Hängematten.
Eine besondere Herausforderung waren allerdings die starken Regenfälle während der Tour durch den Regenwald. Bei Ankunft auf dem Fredberg waren wir bis auf die Knochen nass und ich musste mit nasser Hose und T-Shirt in der Hängematte schlafen. Aber auch das war eine Erfahrung.
Kleiner Tipp von uns: Wer dorthin reist, sollte unbedingt einen Wasserfilter mitnehmen, weil die Guides beim Thema Trinkwasser auch gerne mal ungefiltertes Wasser nutzen. Auch bei unseren Wanderungen bei den Maroon-Dörfern am Upper Suriname River, zu denen ich im nächsten Abschnitt mehr erzähle, waren wir froh, einen Wasserfilter dabei zu haben.
Unterwegs am Upper Suriname River
Ein ganz anderer Teil der Reise war die Zeit am Upper Suriname River. Hier unternahmen wir auch täglich lange Wanderungen und kamen durch mehrere Maroon-Dörfer. Die Maroon sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, die während der Kolonialzeit in den schwer zugänglichen Regenwäldern im Landesinneren Zuflucht gesucht haben.
Am Anfang war das alles sehr spannend, sowohl die Natur mit der Flusslandschaft als auch die Lebensweise der Maroon kennenzulernen. Irgendwann war es uns dann fast ein bisschen zu viel, von Dorf zu Dorf zu wandern. Da hätten wir uns mehr Natur und Abgeschiedenheit gewünscht.
Was uns hier auch aufgefallen ist: Als Vegetarier wurde es unterwegs zunehmend schwieriger, eine ausreichende und schmeckende Mahlzeit zu bekommen. Das war zwar nicht dramatisch, aber etwas, das man bei der Reiseplanung im Hinterkopf behalten sollte.
Spontane Planänderung
Eigentlich war für uns im Anschluss an diese Tour noch ein Aufenthalt in der Awarradam Lodge geplant, die ebenfalls am Upper Suriname River aber noch tiefer im Regenwald liegt. Doch nach den intensiven Wandertagen zuvor in der Region hatten wir das Gefühl: Wir haben genug gesehen. Es war zwar spannend, aber uns zog es irgendwie erstmal nach Paramaribo zurück.
Zum einen, um uns auch etwas zu erholen und unsere nasse und dreckige Wäsche zu waschen. Und zum anderen, weil wir die Hauptstadt und die Umgebung etwas besser kennenlernen wollten. Wir hatten zwar nach unserer Ankunft zwei Nächte in der Hauptstadt und dort eine tolle geführte Fahrradtour unternommen, aber wir hatten das Gefühl, dort noch mehr entdecken zu wollen.
Wir setzten uns mit Stefanie von Napur Tours und ihrer Kooperationspartnerin vor Ort in Verbindung, und es war überhaupt kein Problem, das umzuorganisieren. Klar, wir mussten dann das Hotel in Paramaribo selbst bezahlen. Aber innerhalb kurzer Zeit wurde alles umorganisiert. Und rückblickend war das genau die richtige Entscheidung.
Zurück nach Paramaribo
In Paramaribo hatten wir Zeit, nochmal in Ruhe auf das Gesehene zurückzublicken – und gleichzeitig Neues zu entdecken. Wir ließen uns durch die Märkte treiben und besuchten die Hauptsehenswürdigkeiten, etwa die tolle Saint Peter & Paul Kathedrale, und genossen die kulinarischen Köstlichkeiten.
Schön war unser Besuch im Pepperpot Nature Park. Das Gelände einer alten Plantage wurde der Natur überlassen – heute leben viele Tiere. Wir begegneten zum Beispiel Kapuzineraffen, Totenkopfäffchen und Faultieren. Wir wanderten dort herum und hatten einen wunderschönen Tag.
Ein weiteres Highlight war eine Fahrt mit dem Boot ins Delta des Suriname Rivers. Dort konnten wir viele Delfine beobachten. Weiter fuhren wir danach zur Farm Rust & Werk. Dort hatten wir ein weiteres unvorstellbares und einmaliges Erlebnis. Wir durften junge Kaimane auf den Arm nehmen und sie streicheln.
Unsere Erfahrung zu Paramaribo: Wer nach Suriname reist, sollte mindestens 2 eher 3 volle Tage für Surinames Hauptstadt einplanen, weil es dort so viel zu entdecken gibt. Was uns an Paramaribo besonders fasziniert hat, war die Mischung der Kulturen. Hier leben Menschen mit Wurzeln aus Afrika, Indien, China, Java und Europa – und das friedlich. Das merkt man überall.
Nicht alles war perfekt an Suriname
Die Reise nach Suriname war mit ganz vielen Highlights gefüllt, und das Land im Norden Südamerikas ist unserer Erfahrung nach ein wunderschönes Reiseland – aber wie jedes Land hat auch Suriname Seiten, die uns nicht so gefallen haben.
Gefühlt keine eigene Kultur
Uns fehlte manchmal ein klares kulturelles Gefühl, wie man es aus anderen Ländern kennt. In Paramaribo ist es ein bunter Mix aus Kulturen, was natürlich spannend ist. Es leben dort viele Menschen aus Indien, Java, China sowie Kreolen und auch, aber nicht viele, Niederländer.
Und außerhalb der Hauptstadt sind wir fast nur Menschen aus den Maroon-Gemeinschaften begegnet. Die Maroons stammen ursprünglich aus Afrika und leben auch viele alte Traditionen, die wir bei unseren Reisen in Afrika erlebt haben. Deshalb fühlte es sich im Landesinnern manchmal so an, als seien wir in Afrika unterwegs – und nicht in Südamerika.
Müll und Infrastruktur
Was wirklich unschön war: die Müllsituation am Suriname River. Es ist ein wunderschöner Fluss, aber an manchen Stellen trieben zu viele Plastikflaschen im Fluss, was das Naturerlebnis ab und an schmälerte.
Was man auch wissen sollte: Suriname ist wirklich sehr ursprünglich, das gilt auch für die Straßen. Je weiter man von Paramaribo wegkommt, umso abenteuerlicher werden an manchen Stellen die Straßenverhältnisse.
Bei unseren von Napur Tours organisierten Transfers wurden wir manchmal gut durchgeschüttelt. Und bei einer Fahrt musste unser Fahrer öfter Bäume und Äste klein sägen, damit wir überhaupt weiterfahren konnten.
Für uns war das nicht wild, das macht den Reiz einer solchen Reise ja auch aus – man sollte sich aber darauf einstellen, wenn man Suriname besuchen möchte.
Würden wir Suriname als Reiseziel empfehlen?
Suriname würden wir allen empfehlen, die mal etwas anderes suchen. Es ist definitiv kein Land für klassischen Pauschalurlaub. Es gibt keinen durchgetakteten Tourismus, vieles ist ursprünglicher, improvisierter und weniger touristisch – aber gerade das macht den Reiz aus.
Wer das erste Mal nach Südamerika reist, dem würde ich Peru oder Ecuador nahelegen. Beide Länder sind sehr abwechslungsreich und man lernt viel von der südamerikanischen Kultur kennen. Aber für alle, die schon viel Reiseerfahrung mitbringen und Lust auf etwas Unbekannteres haben, ist Suriname ein spannendes Ziel.
Hier kann man tief in den Regenwald eintauchen, Tiere sehen, eine spannende Stadt erkunden. Man findet zwar nicht überall Komfort – aber dafür gibt’s viel Wildnis.
Wir hatten unsere Reise bewusst so geplant: fordernd und abenteuerlich. Genau deshalb haben wir uns für die Abenteuerreise von Napur Tours entschieden – die wir zusammen mit Stefanie auf unsere Wünsche anpassen konnten.
Ich denke, für Menschen, die es etwas ruhiger angehen lassen, sollten lieber eine sanftere Reise-Variante wählen. Die Natur- und Begegnungsreise, die Napur Tours anbietet, wäre dafür sicher die bessere Wahl.
Ein Wort zur Reisezeit
Wir sind im Februar nach Suriname gereist. In vielen Berichten heißt es ja, dass die kleine Regenzeit in Suriname von Dezember bis Anfang Februar reicht. Wir hatten gemerkt, dass erst gegen Ende Februar das Wetter wirklich ruhiger wurde. Vorher, wie zum Beispiel bei unserer Wanderung am Fredberg, regnete es regelmäßig und wir wurden nass.
Deswegen würden wir raten: Wer starke Regenfälle nicht mag, sollte eher in den Monaten März und April reisen. Oder in der zweiten Trockenzeit, die von Mitte August bis Ende November geht.
Unser Fazit
Suriname war für uns eine der intensivsten Reisen, die wir je gemacht haben. Es war zwar nicht alles perfekt, aber dafür sehr authentisch und ursprünglich.
Wir haben unberührte Natur erlebt, waren in Regionen unterwegs, die man nur zu Fuß, mit dem Buschflieger oder mit dem Boot erreicht, und hatten viele Begegnungen, die uns berührt haben. Gleichzeitig war die Reise fordernd – körperlich, organisatorisch, manchmal auch emotional. Aber genau das wollten wir.
Das Kabalebo Nature Ressort war mit Abstand das Highlight unserer Reise. Unberührte Natur mitten im Amazonas Regenwald und völlig ab der Zivilisation. Danach kommt die Tour bei den Blanche Marie Wasserfällen im Norden.
Danach kommt Paramaribo mit seinen interessanten Orten Rust en Werk, Peperpot Nature Park und die Palulu Jungle Lodge. Die vier Tage beim Oberen Suriname River waren interessant, aber kein wirkliches Highlight. Der Fredberg war spannend und anstrengend zugleich.
Dank Napur Tours konnten wir unsere Vorstellungen umsetzen, flexibel bleiben und uns trotzdem gut betreut fühlen.
Wer Natur, Abenteuer und das Unbekannte sucht, ist in Suriname genau richtig.
Weitere Impressionen unserer Reise nach Suriname
Wir von Napur Tours sind Spezialist für Lateinamerika-Reisen. Eine unserer Spezialitäten sind Suriname Rundreisen. Es ist uns jedes Mal eine Freude, zu sehen, wie erfüllt „unsere“ Kunden von den vielen Naturerlebnissen von Ihrer Rundreise in Suriname heimkehren.
Suriname Reisen mit Napur Tours – Ihre Vorteile:
- Persönliche Beratung und zuverlässige Organisation Ihrer Suriname Reise
- Immer ein Ansprechpartner vor Ort – zu jeder Zeit
- Besondere Unterkünfte
- Außergewöhnliche Naturerlebnisse
- Echte Begegnungen mit den unterschiedlichen Menschen in Suriname
- Verantwortungsvolles & naturschonendes Reisen
Wenn Sie sich auch für ein Suriname Rundreise interessieren, sprechen Sie uns gerne für ein Beratungsgespräch an.