In so manchen Reiseführern steht noch immer geschrieben, die Küche in Costa Rica wäre eher rudimentär. Das kann man heute sicher nicht mehr gelten lassen. Es hat sich viel getan in den letzten zwei Jahrzehnten in denen ich nun das Ländchen regelmäßig bereise. Durch meine Reiseleitungen besuche ich an mehr als 100 Tagen im Jahr und in verschiedensten Teilen des Landes Restaurants aller Kategorien.
War es doch damals eher einfach, so findet heute auch der anspruchsvollere Reisegast immer ein gutes Restaurant in Reichweite. … Ich möchte hier nun keine Vorstellung bestimmter Gerichte vornehmen, sonder nur an einigen Beispielen beschreiben, wodurch und in welcher Form sich hier ein Wandel in der Küche Costa Ricas eingestellt hat.
Küche in Costa Rica: Rückblick
Costa Rica lebt vom Tourismus. Viele Ausländer aus Nordamerika und Europa haben sich hier angesiedelt und ihre Ideen und Kochgewohnheiten mitgebracht. Und genauso, wie die Ticos (Die Costaricaner) gelernt haben, sich ihre Naturschätze zu bewahren und zunutze zu machen, haben sie auch viele Speisen und Gerichte der Neubürger mit auf die Speisekarten gebracht. Sie haben verstanden, was das Reisen angenehm macht. Nicht nur Natur pur. Das nette Beisammensitzen gehört dann an einem angenehmen Ort mit guten Gerichten und Getränken ebenso dazu.
Gab es früher nur einfache „Sodas“ mit dem typischsten aller costaricanischen Gerichten, dem Casado (Reis, Schwarze Bohnen, Gemüse, Bananen frittiert und Fleischbeilage) oder dem Arroz con Pollo (Reis mit Hühnchen), so findet der Reisende in Costa Ricas Küche nun auch Steakgerichte, Meeresfrüchte in allen Varianten, Nudel- und Teiggerichte oder Salate aller Couleur.
Früher war es natürlich zunächst mit einfachen Zutaten notwendig, die Bevölkerung satt zu bekommen. Daher die einfache Zubereitung, das Fleisch bis zur schuhsohlenhärte durchgebraten sowie Reis fast ohne Salz, den Salat ohne Dressing aber dafür mit Unmengen von Koriander. Früher wurde eher mit Gewürzen gegeizt, heute findet der Urlauber gefallen an raffinierten Soßen und Beilagen. Hier in Costa Rica vermischen sich viele Küchen der Welt: Vielleicht fehlt der afrikanische Aspekt oder der Australische. Aber vermisst das jemand?
Küche in Costa Rica: Entwicklung
Auch das Ambiente ist inzwischen richtig angenehm. Lokale am Strand, mit schöner Aussicht in die faszinierende Landschaft hat es nicht immer gegeben. In Sachen Tischkultur bleiben in guten Restaurants auch keine Wünsche offen. Ja, trotz der doch starken nordamerikanischen Einflüsse findet man auch Lokale ohne dauer-plärrendem Fernseher.
Damit der Genuss perfekt ist, hat sich auch die Getränkepalette deutlich erweitert. Traditionell und typisch sind sicher die Batidos, Fruchtmixgetränke frisch zubereitet; auf Milch- oder Wasserbasis. Die Biere waren auch schon quasi immer da und gut: Dank deutschen Braumeistern. Aber jetzt kann der Urlauber eben auch gekonnt zubereitete Cocktails, Longdrinks oder Weine genießen. Was vor wenigen Jahren undenkbar war, musste ich gerade bei einem Einkauf in Alajuela erleben:
Ich hatte nicht weniger als 10 verschiedenen Malbec-Rotweine zur Auswahl.
Pura Vida ! – Küche in Costa Rica !