Argentinien ist mit fast 44 Mio. Einwohnern das größte Spanisch sprechende Land Südamerikas, gefolgt von Peru, Kolumbien und Bolivien, die nicht mal halb so groß sind. Etwa 85 % der Bevölkerung leben in Städten, wobei der am dichtesten besiedelte Ballungsraum Buenos Aires darstellt. Fast die Hälfte aller Argentinier ist im Großraum Buenos Aires zu Hause. Im Kontrast dazu steht Patagonien, das relativ dünn besiedelt ist. Die zentralen und nördlichen Landesteile weisen eine höhere Bevölkerungsdichte auf. Aufgrund der Größe von Argentinien ist die Kultur ebenso vielfältig vertreten.
Bevölkerung
Die heutige Zusammensetzung der Bevölkerung ist ein Resultat der Masseneinwanderung aus Europa und der Eroberung und Kolonisation des Landes. Über 90 % der Menschen sind weiß und Nachfahren von Europäern. Der Großteil der indianischen Bevölkerung wurde während der Zeit der Eroberung des Landes ausgerottet. Die größten Gruppen sind die Kolla (170.000) und die Mapuche (90.000). Sie leben größtenteils auf dem Land oder am Rand der Städte, haben gleiche Bürgerrechte, müssen jedoch immer noch mit Diskriminierung kämpfen.
Religion
Die römisch-katholische Kirche stellt die Staatsreligion, zu der sich etwa 90 % der Bevölkerung bekennen. Minderheiten bilden Protestanten, Juden und Muslime.
Bildung
Das Bildungssystem von Argentinien zählt zu den besten in Südamerika, jedoch gibt es qualitative Unterschiedene in Abhängigkeit von der Region des Landes. Gerade auf dem Land, wo die Infrastruktur noch schlecht ist, sind Schulwege schwierig und es herrscht Lehrermangel. Die allgemeine Schulpflicht erstreckt sich vom 7. Bis 14. Lebensjahr. Dies wird in ländlichen Regionen jedoch nicht umgesetzt.
Familie
Während viele Bewohner von Buenos Aires sich und ihre Rolle als Großstädter sehr wichtig nehmen, geht es auf dem Land etwas entspannter zu. Hier wird noch mehr gelebt, als sich ständig zu präsentieren. Aber egal, ob Großstadt oder auf dem Land – die Familie ist nach wie vor der wichtigste Bezugspunkt der Argentinier. Das klassische Familienbild mit dem Mann als Meinungsführer und der Frau als Schmuckstück wird, wenn auch nur langsam, aufgebrochen. Das hat bereits während der Militärdiktatur begonnen, als der Widerstand hauptsächlich von Frauen organisiert wurde und trägt sich bis heute weiter, da immer mehr Frauen ihre Einkünfte selbst erarbeiten.
Musik – In Argentinien Kultur pur
Auch wenn die meisten Menschen mit Argentinien musikalisch allein den Tango verbinden, so hat das Land doch weitaus mehr zu bieten. Wer hier einen besseren Einblick gewinnen möchte, dem sei folgende Musik ans Herz gelegt: Mercedes Sosa (die letztes Jahr verstarb), zählt zu den ganz Großen des Lande, aber auch Carlos Gardel, Astor Piazzolla, León Gieco, Víctor Heredia, Pedro Aznar, Fito Páez und viele mehr.
Aber natürlich sollte man bei einem Argentinien Besuch auch den Tango Tanz gesehen haben. Beim Schlendern durch Buenos Aires sieht man hier und dort ein Paar, das auf der Straße Tango tanzt. Man bleibt einfach stehen und schaut fasziniert zu. Etwas gemütlicher wird es bei einer der vielen Tango Shows, die in Buenos Aires besucht werden können, oft in Verbindung mit einem schönen Abendessen.