Bereits der deutsche Forscher und Reisende Alexander von Humboldt war von der Pflanzenvielfalt und Pflanzenfülle Kolumbiens tief beeindruckt. Ob Küste, Regenwald, Tiefland, Gebirgshänge mit Bergwald oder Hochbecken der Anden – die große Biodiversität sucht ihresgleichen!
Das Küstenland am Pazifik, Teile der Karibikküste und der Süden des Amazonas-Tieflandes sind von tropischem Regenwald bedeckt. Hier wachsen zum Beispiel zahlreiche Lianen, Bromelien und Moose sowie andere Epiphytenarten, die auch Aufsitzerpflanzen genannt werden. Ananasgewächse, Farne, Inwergewächse und Orchideen zählen zu dieser Pflanzengruppe.
Der Nordteil des östlichen Tieflands (Orinoccoebene) besteht aus Grasland, gemäßigter Steppe und Savanne.
Die Gebirgshänge sind mit typischen Bergwald bewachsen, der ab einer Höhe von circa 2.800 m in Nebelwald übergeht.
Oberhalb der Waldgrenze, die hier so nahe am Äquator bei rund 4.000 m liegt, folgen sogenannte Páramo-Regionen. Das ist eine Vegetationsform, die mit buschigen Gräsern, niederen Polsterpflanzen und kälteverträglichen Rosetten- sowie Wollkerzengewächsen einhergeht. Diese Pflanzen sind vielfach sogar feuerresistent und haben sich an die niedrigen Temperaturen bei hoher Luftfeuchtigkeit bestens angepasst.
Die Hochbecken der Anden sind schon seit langer Zeit in Kulturland umgewandelt worden, das karibische Tiefland steht zum Teil und gerade an der Grenze zu Venezuela im starken Kontrast dazu und zeigt Sukkulentenbewuchs (Pflanzen mit Wasserspeicherfähigkeit) und Dornstrauchsavanne sowie Mangrovensümpfe an den Küsten.