Dengue-Fieber in Costa Rica: Die aktuelle Lage und Tipps zum Schutz vor Ansteckung

Viele sind bei der Überlegung einer Costa Rica Reise verunsichert, weil Costa Rica genauso wie andere mittelamerikanische Länder Dengue-Gebiet ist. Wir klären in diesem Artikel über Dengue-Fieber auf und geben Ihnen Tipps, wie Sie sich effektiv vor einer Dengue-Erkrankung bei Ihrer Costa Rica Reise schützen können. 

AKTUELL: Seit Dezember 2022 ist ein neuer Dengue Imfpstoff (Qdenga) in Europa verfügbar. Für wen die Impfung empfohlen wird und wie wirksam die die Impfung ist, erfahren sie in diesem Artikel.

Was es hier zu lesen gibt

Dengue-Fälle in Costa Rica: Die aktuelle Lage

Bedauerlicherweise verzeichnet Costa Rica im Jahr 2023 eine wachsende Zahl von Dengue-Fällen. Im Zeitraum vom 1. Januar bis 1. August 2023 wurden den Behörden 8.261 Fälle gemeldet. Zum Vergleich: Für den gleichen Zeitraum im Jahr 2022 lag die Zahl „nur“ bei 4.780 gemeldeten Dengue-Infektionen. Die folgenden Provinzen sind 2023 am stärksten von Dengue betroffen:

  • Sarapiqui (964 Fälle)
  • Siquirres (732 Fälle)
  • Pococi (682 Fälle)
  • Puntarenas (625 Fälle)
  • Talamanca (566 Fälle) 
  • Limon (556 Fälle)

Die regionale Verteilung der Dengue-Fälle verdeutlicht, dass die Fälle dort auffallend hoch sind, wo das Klima ganzjährig besonders feucht ist. Hierzu zählen die nördliche Tieflandregion, die Karibikküste, die zentrale und südliche Pazifikküste und Regionen im Landesinneren wie Turrialba und Heredia. In diesen Gebieten finden „Dengue-Mücken“ besonders gute Bedingungen vor, um sich zu vermehren.   

JahrDengue FälleTodesfälle
201411.1400
201517.3940
201623.3190
20175.5610
20182.7350
20199.4000
202010.0560
20215.1740
20227.1810
bis 01.08.20238.2610

Angesichts dessen ist es bei Reisen in diese Regionen von besonderer Bedeutung, den Empfehlungen zur Vorbeugung von Mückenstichen (wie unten aufgeführt) zu folgen und sich so effektiv wie möglich vor Mückenstichen zu schützen.

Das gilt besonders dann, wenn sie während oder nach der Regenzeit in Costa Rica unterwegs sind. Dann ist das Klima in vielen Regionen besonders feucht und die Zahl der Dengue-Fälle nimmt rasant zu.

Bei unseren Costa Rica Aufenthalten konnten wir mit der regelmäßigen Anwendung von Mückenschutzmitteln (mehrmals täglich) und dem Tragen von langer Kleidung bei Ausflügen in Nationalparks die Zahl der Mückenstiche auf ein Minimum reduzieren – und damit die Wahrscheinlichkeit für eine Dengue-Infektion klein halten.

Wie hoch ist das Risiko, bei einer Costa Rica Reise am Dengue-Fieber zu erkranken?

Natürlich gibt es keine Garantie: Aber unserer Einschätzung nach ist die Gefahr, sich mit dem Dengue-Virus bei einer Costa Rica Reise zu infizieren, für Touristen eher gering, wenn man sich an die Empfehlung zur Vorbeugung von Mückenstichen hält. Dafür sprechen aus unserer Sicht mehrere Gründe:

  • Wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass nur ein geringer Teil von Touristen, die in Risikogebiete in Asien und Lateinamerika reisen, in Kontakt mit dem Dengue-Virus kommen. Falls es überhaupt zu einer Infektion kommt, treten bei den Meisten kaum oder gar keine klinischen Symptome auf. Auch schwere Verläufe kommen selten vor. Todesfälle wurden in Deutschland in den letzten Jahren keine gemeldet (mehr Infos dazu finden Sie auf den Seiten des Robert Koch Instituts hier).
  • Von unseren Partnern vor Ort hören wir regelmäßig, dass Dengue-Fälle besonders in abgelegenen und ärmeren Regionen auftreten, wo die hygienischen Verhältnisse leider schlechter sind als in touristischen Regionen. Die Regierung versucht in diesen Regionen auch durch Aufklärungskampagnen das Problem in den Griff zu bekommen, etwa mit Empfehlungen, Brutstätten der Dengue-Mücken (z. B. Behälter mit stehendem Gewässer) zu beseitigen.   
  • Wir organisieren schon seit mehr als 17 Jahren Reisen nach Costa Rica und von unseren Kunden ist bisher glücklicherweise noch keiner an Dengue-Fieber erkrankt. 

Gute medizinische Versorgung

Selbst, wenn eine Dengue-Erkrankung auftritt: Die allermeisten Fälle verlaufen ohne Komplikationen. Zudem ist die medizinische Versorgung in Costa Rica relativ gut. In den Touristenregionen gibt es überall Notstationen und Hospitäler. Bei einer frühzeitigen Behandlung können viele schwere Verläufe abgemildert werden. 

Was hilft gegen eine Ansteckung mit Dengue-Fieber?

Die Mücke Aedes Aegypti, welche das Dengue-Virus überträgt, ist tagaktiv und sticht besonders gerne in der Dämmerung und vor Sonnenuntergang. Bei Ihrem Costa Rica Aufenthalt sollten Sie deshalb zum Schutz vor Dengue-Fieber speziell in diesen Tageszeiten ein Mückenschutzmittel nutzen.

Unsere Empfehlung: Wir haben mit dem Mückenschutzmittel Anti-brumm Forte bei unseren Costa Rica Reisen sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich selbst bin ein beliebtes Mückenopfer (auch hierzulande). Dank Anti-brumm hatte ich bei meiner letzten Costa Rica Reise fast keine Mückenstiche zu beklagen.

Wenn sie tagsüber in Regenwäldern und Nationalparks unterwegs sind, in denn sich viel Mücken tummeln, sind lange Hosen und Langarm-Shirts als zusätzlicher Schutz ratsam.

Auch in Gegenden, wo die sozialen Lebensbedingungen nicht so gut sind, ist es empfehlenswert auf Mückenschutzmittel und lange Kleidung zu setzen. In diesen Gegenden gelten alte Reifen, Plastikflaschen oder Tonnen mit abgestandenem Wasser als Brutstätten für Dengue-Mücken. 

Vor Ort können Sie zudem zur Vermeidung der Ausbreitung beitragen, indem sie stehendes Wasser (z. B. in halben Kokosnüssen oder sonstigen Gefäßen) eliminieren. 

So schützen Sie sich und Ihre effektiv vor Mückenstichen

Ist eine Dengue-Fieber-Impfung empfehlenswert?

Seit Dezember 2022 ist in Europa der Dengue-Impfstoff Qdenga (Hersteller Takeda) zugelassen, der mittlerweile auch in Deutschland erhältlich ist.

Vor Qdenga gab es zwar bereits einen Impfstoff gegen Dengue (Dengvaxia). Dieser wurde aber nur Menschen zwischen 9 und 45 Jahren empfohlen, die bereits eine Dengue-Infektion durchgemacht hatten. Die Wirksamkeit war allerdings überschaubar.

Bei Qdenga sieht die Sache schon anders aus. Der Lebendimpfstoff hat ähnliche Schutzraten wie bei einer Influenza-Impfung und beugt Fieber (61 % Wirksamkeit) und schweren Verläufe (84 % Wirksamkeit) vor. Allerdings nimmt die Schutzrate im Laufe der Zeit wohl ab und auch mit Impfung sollte auf ausreichenden Mückenschutz während einer Reise geachtet werden – das empfiehlt sogar der Hersteller Takeda.

Die Impfung wird mit zwei Injektionen innerhalb von drei Monaten verabreicht. Eine rechtzeitige Dengue-Impfung sollte bei der Reiseplanung als To-do mit auf die Liste, falls Sie sich impfen möchten.

Nebenwirkungen der Dengue-Impfung

Laut den offiziellen Angaben unter anderem von der Europäischen Arzneimittelbehörde sind die Nebenwirkungen überschaubar. Am häufigsten klagen Geimpfte über Schmerzen an der Injektionsstelle (50 %), Kopfschmerzen (35 %), Muskelschmerzen (31 %), Unwohlsein (24 %) und Schwäche (20 %). Etwa 11 % zeigen Fieber als Nebenwirkung der Impfung. Nur in sehr selten Fällen kam es bei Geimpften zu schwereren Grippesymptomen wie einer Bronchitis.

Bei fast der Hälfte der Impfungen zeigten in der 2. Woche nach der Impfung die Probanden in Studien eine sogenannte Impfvirämie. Dabei werden für ca. 4 Tage Impfviren im Blut nachgewiesen, die zu Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen führten.

Die Nebenwirkungen werden insgesamt als leicht bis mittelschwer eingestuft und die Begleiterscheinungen klingen bei den allermeisten nach wenigen Tagen wieder ab. Außerdem traten die Nebenwirkungen nach der ersten Impfung in der Regel häufiger und intensiver auf als nach der zweiten. 

Für wen wird die Dengue-Impfung mit Qdenga empfohlen?

Wenn es eine Impfung gibt, stellt sich vor einer Reise nach Costa Rica natürlich die Frage, ob sich eine Impfung für einen lohnt? Eine generelle Impfempfehlung, zum Beispiel von der STIKO, für alle Reisenden in Dengue-Risikogebiete gibt es derzeit nicht.

Die DTG, die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Globale Gesundheit, empfiehlt nach einer ersten Einschätzung der Studienlage eine Impfung mit Qdenga für Personen, die ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Dazu zählen zum Beispiel ältere und adipöse Menschen sowie Menschen mit schweren und chronischen Grunderkrankungen. Zudem sollten sich Menschen, die häufiger oder für längere Zeit in ein Dengue-Gebiet reisen, mit Qdenga impfen lassen.

Die Impfung steht aber grundsätzlich für alle offen, viele Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür sogar ganz oder teilweise.

Es gibt aber auch Personengruppen, die nicht geimpft werden sollten. So ist etwa bei Störungen des Immunsystems durch Krankheit oder medikamentöse Therapien eine Qdenga-Impfung nicht ratsam. Auch Schwangere und Stillende gehören zu den Personen, die nicht geimpft werden dürfen.

Beratung durch Reisemediziner im Einzelfall ratsam

Ob sie sich impfen lassen sollten, ist eine sehr individuelle Frage. Wir empfehlen ihnen grundsätzlich eine Beratung bei einem Reisemediziner beziehungsweise Reisemedizinerin.

Unserer Einschätzung zu Frage ob Dengue-Impfung ja oder nein: 

Vorab weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass unserer Einschätzung eine medizinische Beratung in keinem Fall ersetzt! 

Unserer Meinung nach ist eine Impfung für gesunde Menschen, die in Costa Rica konsequent auf Mückenschutz achten (d. h. täglich mehrmals mit Mückenspray einsprühen, lange Kleidung tragen etc.), nicht zwingend nötig ist (so wird es unseres Erachtens auch von der DTG empfohlen). 

Wir haben bei unseren Reisen nach Costa Rica immer ausreichend auf Mückenschutz geachtet und wurden nur sehr selten gestochen. Und viele Dengue-Infektionen verlaufen bei gesunden Menschen oft harmlos. Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich auch bei umsichtiger Prävention gegen Mückenstiche nie.

Falls sie über eine Impfung aber nachdenken, empfehlen wir, sich an einen Reisemediziner zu wenden – vor allem dann, wenn sie Vorerkrankungen haben. Nur er oder sie kann ihnen sagen, ob eine Dengue-Impfung in ihrem Fall empfehlenswert ist oder nicht.

Die Krankheit Dengue-Fieber

Dengue-Fieber wird durch die tagaktive Mücke Aedes Aegypti übertragen. Die Inkubationszeit liegt zwischen 3 und 14 Tagen.

Der Krankheitsverlauf ähnelt sehr den Symptomen einer Grippe. Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • starkes Fieber bis 40 Grad
  • starke Kopfschmerzen
  • Knochenschmerzen
  • Schmerzen hinter den Augen
  • Unwohlsein
  • Erschöpfung

Verlauf in den allermeisten Fällen mild

In rund 96 % der Fälle erholt sich der Patient nach 3 bis 7 Tagen wieder. Manche fühlen sich aber auch einige Zeit nach der Infektion noch etwas schlapp und angeschlagen. 

Bei ungefähr 4 % der Betroffenen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Man spricht hier von hämorrhagischem Dengue-Fieber und es kann zu inneren Blutungen kommen, welche ohne Behandlung im Extremfall einen tödlichen Ausgang haben können.

Vier verschieden Dengue-Viren

Es gibt vier Dengue-Virustypen, die Seortypen DenV-1 bis DenV-4 von denen in Costa Rica in den letzten Jahren vor allem die Typen DenV-1 und 2 vorkommen. Vereinzelt wurden in Costa Rica aber auch die Serotypen 3 und 4 im Labor festgestellt.

Erholt sich ein Patient von einer Infektion, ist er künftig immun gegen diesen speziellen Virustyp. Infiziert sich jedoch dieselbe Person mit einem anderen Virustypen, besteht laut dem Robert Koch Institut „ein geringfügig erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. In Endemieländern erleiden ca. 0,5-2% bei einer Zweitinfektion eine schwere Verlaufsform (bei Reisenden vermutlich seltener).“ 

Menschen, die schon einmal Dengue-Fieber hatten, gehören deshalb zur Risikogruppe und müssen etwas vorsichtiger sein. Für diese Menschen wird derzeit (Stand 08/2023) von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Gloabe Gesundheit (DTG) eine Impfung mit dem Dengue-Impfstoff Qdenga empfohlen. Die Dengue-Impfung ist in der Regel bei einem Reisemediziner möglich.

Dengue Mücken mögen feuchtes Klima

Dengue Mücken tummeln sich vor allem dort, wo es sehr feucht ist. Deshalb sind sie zum Beispiel in der Karibik während der Regenzeit oder in den Regenwäldern im Norden Costa Ricas sehr aktiv. Sobald sich Wasser sammelt und länger stehen bleibt, vermehren sich Dengue Mücken sehr schnell.

Während der Trockenzeit von Mitte Dezember bis Ende April besteht in Costa Rica ein sehr geringes Dengue-Risiko. Ab Mitte Mai ist jedes Jahr ein Anstieg zu verzeichnen bis zum Höhepunkt Mitte September. Danach nehmen die Fälle von auftretendem Dengue-Fieber stark ab und erreichen Mitte Dezember wieder Tiefststände.

Die jährliche Dengue-Welle ist vergleichbar mit der Grippe-Welle in Europa: Auf unserem Kontinent kommt es jährlich durch die normale Grippe zu Tausenden von Todesfällen. Auch wenn man die Risiken von Dengue-Fieber nicht herunterspielen darf, so muss das Risiko dennoch in ein richtiges Licht gerückt werden.

Was unternehmen Staat und touristische Betriebe in Costa Rica?

Der Staat ist im ganzen Land auf die Bekämpfung der Dengue-Mücke konzentriert. In gefährdeten Gebieten werden die Vermehrungsgrundlagen (stehendes Wasser) eliminiert und mithilfe von Räuchermaschinen werden die lebenden Mücken getötet.

Zudem fährt die Regierung eine große Informationskampagne, damit die Bevölkerung die Maßnahmen aktiv unterstützt. Die touristischen Betriebe sind ebenfalls alle sehr engagiert und sorgen dafür, dass sich die Mücken in ihrem Umfeld nicht vermehren können.

Unsere Empfehlung für Sie!

Auf dieser Reise können Sie Costa Rica in allen Facetten erleben – und das nur in zwei Wochen:

  • Besuchen Sie den mystischen Monteverde Nebelwald
  • Reisen Sie zum spektakulären Vulkan Arenal
  • Baden Sie an Traumstränden am Pazifik
  • Erleben Sie exotische Tiere und Pflanzen 

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